31.10.2019
BMBF
Das BMBF fördert die wissenschaftliche Datenauswertung der Arktis-Expedition „MOSAiC“ unter dem Dach des Forschungsprogramms der Bundesregierung „MARE:N – Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit“ im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3)“.
Der Kern von MOSAiC ist ein intensives einjähriges Beobachtungs- und Messprogramm, bei dem der Forschungseisbrecher Polarstern als Driftstation die Basis bildet. Ab Herbst 2019 werden Wissenschaftler aus 17 Nationen die Arktis im Jahresverlauf erforschen. Die Expeditionsergebnisse werden dabei neue Einblicke in die Austauschprozesse zwischen Ozean, Eis und Atmosphäre erlauben. Durch die Fortschritte in der Messtechnik wird es möglich sein, während der Expedition umfassende Datensätze zu generieren, die ein besseres Verständnis des Einflusses der arktischen Regionen auf unser Klima ermöglichen. Darüber hinaus soll durch die Maßnahme der Erkenntnisgewinn und der Nutzungsgrad der aufwändig gewonnenen Daten beschleunigt werden, um konkretes und zeitnahes Handlungswissen zum Klimawandel zu generieren.
Während der einjährigen MOSAiC-Expedition werden modernste Messverfahren eingesetzt. Das Rückgrat ist dabei der ganzjährige Betrieb des Forschungseisbrechers Polarstern. Um das Schiff herum wird in einem Abstand von bis zu 50 km ein mit dem Schiff driftendes Netzwerk von Beobachtungsstationen auf dem Eis errichtet. Dieses Stationsnetzwerk besteht aus autonomen und ferngesteuerten Instrumenten, welche mit Hilfe von Helikoptern regelmäßig vom zentralen Schiff aus angeflogen werden. Die deutschen Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6 werden die Messungen großräumig ergänzen. Bisher erhoben Wissenschaftler ihre Daten vor allem im arktischen Sommer. MOSAiC wird der Wissenschaft nun die Möglichkeit geben, dies auch im arktischen Winter zu tun. Es wird dementsprechend mit einem sehr hohen Datenvolumen gerechnet. Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen dieser Fördermaßnahme die Auswertung der gewonnenen Daten und ihre Nutzung für Prozess- und Klima-Modellierung sowie für Fernerkundung unterstützt werden.
Der Fokus der Forschungsarbeiten soll auf der Auswertung der Messdaten der MOSAiC-Expedition in enger Zusammenarbeit mit dem MOSAiC-Konsortium liegen, z. B. mit Big Data – oder Künstliche Intelligenz-Methoden. Darüber hinaus können auch Projekte gefördert werden, bei denen die Messungen der MOSAiC-Expedition zu Studien mit modellierenden oder fernerkundlichen Methoden genutzt werden.
Das Antragsverfahren ist zweistufig. Projektskizzen sind zu folgenden Stichtagen vorzulegen:
31. Oktober 2019 - 31. Mai 2020 - 30. November 2020
Das FIAS könnte mit seiner AI-Expertise an der Ausschreibung teilnehmen, auch wenn es noch nicht Teil des MOSAiC-Konsortiums ist. Empfehlenswert ist dazu allerdings die vorherige Kontaktaufnahme mit dem Alfred Wegener Institut zur Klärung der Frage, wie das FIAS an die Daten kommen kann.
Auch empfehlenswert: vorab telefonisch mit dem Projektträger Kontakt aufnehmen. Ansprechpartner ist Frau Dr. Susanne Fretzdorff, 0381 20356 288.