Jahrzehntelang standen in den Naturwissenschaften das Studium und die Analyse immer kleinerer Elemente der Natur im Vordergrund. Die Forschung konzentrierte sich darauf, diese Details zu erkennen und ihre Eigenschaften zu verstehen. Doch in den letzten Jahren hat sich der Fokus verschoben: Das Zusammenspiel der einzelnen Elemente rückt zunehmend ins Zentrum des Interesses. Denn nur durch diese Perspektive lassen sich die Dynamik und die Funktionen komplexer Systeme umfassend beschreiben – von Mehrkörpersystemen im Atomkern bis hin zu den herausragenden Leistungen des menschlichen Gehirns.

Das FIAS versteht sich als Plattform für die theoretische Erforschung komplexer, selbstorganisierender Systeme in der Natur. Experimentelle Daten allein können das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten oft nur unzureichend erfassen. Daher gewinnen fundierte theoretische Grundlagen und detaillierte Analysen immer mehr an Bedeutung. Am FIAS entstehen diese durch den Einsatz mathematischer Algorithmen und Simulationen, vor allem jedoch durch eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit, die neue Wege des Verstehens eröffnet.